Die Redebeiträge am Klimastreiktag

Zum Klimastreiktag am 15.09.2023 hielten auf der „Fridays for Future“-Kundgebung auch andere Klima-Aktivist*innen Reden. Reden, in denen sich intensiv mit dem Klimawandel und dessen Bekämpfung auseinandergesetzt wurde. Reden, in die alle beteiligten viel Zeit und Engagement investiert haben. Dem Main-Echo fiel in seiner Berichterstattung im Nachgang zu all diesen tollen Reden kaum mehr als die Bemerkung ein, es seien die „hinlänglich bekannten Forderungen“ gestellt worden. Das Main-Echo scheint andere Prioritäten zu haben, wie z.B. einen Tag zuvor dem rechtsextremen AfD-Politiker Stephan Brandner mit beinahe kumpelhaften Fragen salonfähig zu machen.

Wenn die bürgerliche Presse im Kampf um gesellschaftlichen Fortschritt mal wieder versagt, dann informieren wir Euch:

Auf unserer Homepage – www.klimabuendnis-ab.de könnt Ihr nun die meisten Reden nachlesen, die am Klimastreiktag gehalten wurden: Wir danken Greenpeace, Fridays for Future und der KI fürs Zur-Verfügung-Stellen der Reden.

1. Redebeitrag Fridays For Future

„Aschaffenburg steht auf“ wurde im Jahr 2020 unter anderem von Bruno Stenger ins Leben gerufen. Eigentlich, um Kritik an der damals aktuellen Corona-Politik zu äußern.

Mittlerweile ist es aber nicht mehr nur diese eine Gruppe und dieses eine Thema.

Die „Bürgerinitiative Franken“ und „Rhein-Main steht auf“, die jetzt mitwirken, sind zwei weitere Organisationen, die dazu dienen, pure Hetze zu verbreiten und gegen jedes Thema zu wettern, dass ihnen begegnet, ohne konkrete Lösungsvorschläge zu bieten oder eine andere Meinung zu dulden.

Der momentane Fokus liegt auf Regierungskritiken, begleitet von dem Slogan „Grüner Wahnsinn—ohne mich“.

Es ist durchaus berechtigt und in vielen Aspekten angemessen, die aktuelle Regierungspolitik zu hinterfragen.

Aber sollte dies wirklich mit rechten Gruppierungen passieren? Die Heimat bzw. NPD, die AfD, und Verschwörungsgserzähler*innen wie Ralph Bühler! Sind das Organisationen und Personen, mit denen es würdig ist, zusammen auf die Straße zu gehen?

Denn das Einzige, was sie tun, ist lautstark ihre menschenverachtenden Parolen, Verschwörungstheorien, Hass, Leugnung des Klimawandels, und mehr, zu verbreiten!

Ein großes Problem liegt auch in der bewussten Manipulation der gutgläubigen Bürger*innen. Es ist von großer Bedeutung, zwischen den tatsächlichen Rechtsextremen und den Übrigen zu unterscheiden. Dennoch ist diese gezielte Beeinflussung und Propaganda eine ernsthafte Gefahr für unsere Gesellschaft!

1933 waren auch nicht alle Bürger*innen von Antisemitismus geprägt! Es herrschte eine allgemeine Besorgnis um die Regierung und den Staat. In dieser Zeit tendierten viele Menschen dazu, der vermeintlich besten Alternative zu folgen. Durch das Anwachsen von Mitläufer*innen gewannen rechtsextremistische Bewegungen an Schwung und erlangten somit immer mehr Einfluss. Und wir wissen alle, wie das endete.

Das übergeordnete Ziel der damaligen Gruppen war es — wie das heutige der Bürgerinitiative Franken auch — ihre Ideologien zu verbreiten. Menschenmassen zu gewinnen, und ihre meist diskriminierenden Ziele durchzusetzen.Redebeitrag Greenpe

Heute greifen sie echte Sorgen auf, beziehen Bäuer*innen, die Landwirtschaft, Handwerker*innen, Baugewerbe mit ein.

Seit neustem sind sie auch mit Traktoren, LKWs, Motorrädern, und Autos unterwegs.

Das ist nicht nur eine riesige Belastung für alle Anwohner*innen und Mitmenschen, sondern auch für die Umwelt.

Aber unser Klima ist den Demonstrant*innen laut Slogans wie „Der ‚Klimaschutz‘ geht uns am Arsch vorbei! Wir wollen Wohlstand!“ wohl eh egal.

Doch uns ist das Klima nicht egal, und deshalb sind wir heute alle hier!

Fakt ist, das der Klimawandel viel teurer und verlustreicher für die Menschheit wird als aktuelle Krisen. An der Stelle möchte ich an die Unwetter vor einigen Wochen erinnern. Tausende Keller und Wohnungen wurden überschwemmt. Eigentum vieler Anwohner*innen beschädigt.

Waldbrände toben überall auf der Welt, die nicht nur wertvolle Lebensräume zerstören, sondern auch die Klimakreisläufe negativ beeinflussen. Nicht nur wir Menschen leiden, sondern alle Lebewesen!

Aber das Einzige, was sie interessiert, ist ihr Wohlstand!

Der Klimawandel vernichtet und zerstört früher oder später allen Wohlstand. Aber nicht nur das: wir werden alle nicht nur materille Verluste erleiden, sondern auch körperlich und gesundheitlich unter den Folgen leiden. An dieser Stelle möchte ich den zunehmenden Hitzeopfern gedenken.

Egal wer, egal welche politische Richtung, egal wie wohlhabend die Person sein mag. Alle werden unter den Folgen des Klimawandels leiden. Wir alle müssen mit den Konsequenzen der misslungenen Klimapolitik, und dem dies folgenden menschengemachten Klimawandel, leben.

Dem zur Folge, liebe Stadt Aschaffenburg: was sollte das mit der Allgemeinverfügung gegen Klimabewegungen, insbesondere gegen die letzte Generation, eigentlich? Wieso lasst ihr rechte Gruppierungen, bei denen echte Neonazis mitlaufen, ohne stark einschränkende Regulierungen laufen? Aber kriminalisiert die Klimabewegung, die versucht, auf eure misslungene Klimapolitik aufmerksam zu machen?

Denn das „uneingeschränkte-demonstrieren-lassen-von-Verschwörungs-gruppen“ ist nicht das, was den Klimawandel bremst. Sie sind damit beschäftigt, Menschen gegeneinander aufzuhetzen, während der Planet um uns herum schon längst brennt.

Das, die fehlende Solidarität von oben und die Kriminalisierung von Klimabewegungen treiben den Klimawandel noch weiter voran.

Fangt doch bitte endlich an, die richtigen Feuer zu löschen!

Wenn wir für das Wohl Aller laufen und demonstrieren wollen, müssen wir für das Klima demonstrieren.

Macht euch Gedanken über eure Handlungen und Aktionen und passt auf euch auf. Dankeschön.

Redebeitrag der KI

Liebe Kämpferinnen und Kämpfer gegen die Klimahölle!

Der Menschen gemachte Klimawandel ist nichts Neues! Im Jahr 1896 rechnete der schwedische Nobelpreisträger Svante Arrenius erstmals aus, dass eine Verdoppelung des CO2 Gehalts in der Atmosphäre zu einer Temperaturerhöhung um 4 bis 6 Grad führen würde. Aber es gibt heute immer noch Menschen, die den Klimawandel leugnen oder so gut wie nichts unternehmen, um den Weg in die KLIMAHÖLLE aufzuhalten, auch hier in Aschaffenburg! Unser Klima hat sich deutlich erwärmt, und wir stehen kurz vor Klima-Kipp-Punkten, durch die ein sich selbstverstärkender Hitzeffekt eintritt. Deshalb wurde auch in Aschaffenburg Mitte 2020 der Klimanotstand ausgerufen! Nur die Stadtspitze handelt bisher nicht einem Notstand entsprechend! Mein Name ist Jürgen Zahn, ich bin Stadtrat der Kommunalen Initiative hier in Aschaffenburg. Vor kurzem musste sich die Stadt eingestehen, dass sie die territorialen Klimaschutzziele krachend verfehlen wird!

Dabei wissen wir doch: Klimaschutz ist teuer, aber Nichtstun wird extrem teuer! Und wir haben nur noch wenige Jahre Zeit die Klimahölle zu verhindern!

Allein die beiden Hitzesommer 2018 und 2019 und die Flut 2021 haben 80 Milliarden Euro gekostet! Also wieso handelt man nicht? Darauf hätten wir gerne eine Antwort von der Stadtspitze in Aschaffenburg. Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun JA ETWAS! Es muss gelingen, ALLES das zu tun, was DRINGEND erforderlich ist! Und daran haPert es in Aschaffenburg und nicht nur hier!

Heute stehen wir hier am globalen Klimastreiktag, um zu zeigen, dass es in Aschaffenburg ein WEITER SO nicht geben kann. Die Forderungen von FfF oder dem Klimabündnis Aschaffenburg sind hinreichend bekannt. Also wieso handelt man nicht? Das unzureichende Handeln der Politik wird uns ins Verderben führen!

Ich fordere den Oberbürgermeister und den gesamten Stadtrat in Aschaffenburg auf sich mit uns beim Kampf gegen die Klimahölle an eine Seite zu stellen.

Sie müssen nicht mit uns Straßen blockieren, aber nutzen Sie ihre Stimme, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen und gegen sie vorzugehen. Ich denke, spätestens in zehn Jahren werden vielen Menschen an diese friedlichen Proteste zurückdenken und sagen: Hätten wir nur damals mehr getan und die Klima-Aktivisten hatte Recht mit ihren Protestaktionen! Wieso tun Klimaaktivisten das, was sie tun? Liebe Stadtspitze denken sie darüber nach! Ich gebe Ihnen jetzt schonmal die Antwort:

Weil die Probleme wachsen, die Handlungsfenster sich Schließen und uns die Zeit zum Handeln ausläuft. Uns bleiben nur noch wenige Jahre!

Nur sie handeln nicht danach. Das ist beschämend! Wir appellieren an Sie: Schützen Sie das Klima, anstatt Klimaproteste zu kriminalisieren! „Wird die Klimakatastrophe zugelassen, stellt das einen Bruch der Verfassung dar“. Davon ist nicht nur die „Letzte Generation“ überzeugt, sondern auch viele Verfassungs- und Völkerrechtsexperten.

Liebe Klima-Aktivisten!

An dieser Stelle von mir als Stadtrat herzlichen DANK an ALLE Klimaaktivisten hier in Aschaffenburg und besonderen DANK an Julian Bert von der LG. Applaus!

Zum Schluss noch eine kleine Anekdote. Am Dienstag war bekanntlich der „lustige“ Philipp Amthor, CSU, im Einstein in Aschaffenburg. Ich hatte kurz Gelegenheit mit Ihm zu sprechen und habe ihn gefragt, wie er zu einem deutschlandweiten Tempolimit auf unseren Autobahnen steht. Seine Antwort: Das wird keine Klima-Probleme lösen. Darauf möchte ich Ihm von hieraus aus mit einem Zitat von Einstein – einem großartigen Mathematiker und Wissenschaftler – antworten: „Es gibt zwei Sachen, die unendlich sind, das Universum und die Dummheit der Menschen, wobei ich mir beim Universum nicht ganz sicher bin“. Ich denke das triff den Nagel auf den Kopf! VIELEN DANK!

Redebeitrag Klimabündnis

Liebe Klima-Aktivist*innen,

2020 hat die Stadt Aschaffenburg den Klimanotstand ausgerufen.

Und dass dieser Notstand besteht, das bekommen Menschen weltweit immer drastischer zu spüren.

Doch als Konsequenz auf diesen Klimanotstand hat die Stadt seitdem so gut wie nichts gegen die Klima-Krise unternommen.

Um zum Beispiel Windräder zu sehen, müssen wir schon mit dem Fernglas nach Hessen schauen – im Gegensatz dazu wird vonseiten der Verantwortlichen alles dafür getan, dass diese Stadt für Autos lebensfreundlicher ist als für Menschen.

Die Stadt-Verwaltung hat nicht – was sie eigentlich tun müsste – dem Klimawandel den Kampf angesagt, sondern uns Klima-Aktivist*innen.

Eine Allgemeinverfügung, die – sicherlich ganz bewusst – bis einschließlich heute läuft und mutmaßlich sogar verlängert wird, kriminalisiert unseren Protest auf der Straße.

Diese unverantwortliche auf Repression setzende Politik geht Hand in Hand mit den bundesweit auf Landesebene geschaffenen Polizeigesetzen, an vorderster Stelle das bayerische Polizeiaufgabengesetz, auf derer Grundlage derzeit dutzende Klima-Aktivist*innen in Präventivgewahrsam genommen wurden – also nicht etwa wegen etwaiger begangener Straftaten, sondern nur auf die polizeilichen Vermutung hin, dass die betroffenen Genoss*innen sich eventuell in der Zukunft an politischen Aktivitäten beteiligen könnten, die als illegal eingestuft werden könnten.

Das aber ist nichts anderes als willkürliche staatliche Freiheitsberaubung – und das übrigens sicher ganz im Sinne rechtsextremer Parteien.

Überhaupt ist die vielbeschworene Brandmauer gegen Rechts auch in vielen anderen politischen Bereichen äußerst brüchig, wenn nicht gar schon längst gefallen. Siehe aktuell in Thüringen, wo die CDU nun offen mit der AfD unter dem Nazi Höcke kooperiert.

Das ist eine Entwicklung, die auch aus der Klimabewegung mit Sorge betrachtet werden muss: Nicht nur weil seitens der Rechten und sog. Querdenker*innen der menschgemachte Klimawandel per se einfach gegen alle wissenschaftlichen Erkenntnisse geleugnet wird. Sondern auch wegen der permanenten rechtsextremen Hetze gegen Geflüchtete. Bereits jetzt ist fast ein Viertel aller Geflüchteten vor den Auswirkungen des Klimawandels auf der Flucht. Allerdings stellen sich Politiker*innen auf lokaler, bundesweiter und EU-Ebene nicht mit der erforderlichen klaren Konsequenz gegen die l Biedermännern, Biederfrauen und Brandstifter*innen, sondern bringen auch noch Verständnis für den rechten Mob auf und setzen ganz in deren Sinne auf einen drastischen Ausbau der so oft tödlichen europäischen Festung.

Auch die Grünen bauen an dieser Festung kräftig mit, wie z.B. der grüne Miltenberger Landrat Scherf mit seinen rechtpopulistische Äußerungen zum Thema Geflüchtete.

Auf EU-Ebene akzeptieren auch die Grünen, dass an den Grenzen Europas Internierungslager für flüchtende Menschen geschaffen werden und dass das individuelle Recht auf Asyl immer weiter abgeschafft wird. Zu eben diesem Zweck ist die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zusammen mit der italienischen Faschistin Meloni in ganz Afrika auf einer großen „Ausländer raus!“-Tour unterwegs gewesen.

Lassen wir uns all das nicht gefallen!

Eine Klimabewegung, die eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen zum Ziel hat, muss:

Einerseits ohne Wenn und Aber solidarisch sein mit denjenigen, die vor den Folgen des Klimawandels flüchten. Nicht die Flucht vor menschenunwürdigen Lebensbedingungen ist ein Verbrechen, sondern die Entrechtlichung flüchtender Menschen, das tägliche Sterbenlassen und Töten an den Grenzen Europas, die rassistische Hetze und die daraus resultierende Gewalt.

Zum anderen – und auch das kann nicht oft genug gesagt werden:

Klimakämpfe, die den Namen verdienen, müssen immer auch Kämpfe gegen weltweite neo-koloniale Ausbeutungsstrukturen sein.

Eine lebenswerte Welt für Alle kann nur eine ökologisch und zugleich sozial gerechte sein. Wer den Kapitalismus nur grün anstreichen will, der zementiert für Milliarden von Menschen die Beschissenheit der Verhältnisse.

Hinzugefügt sei, dass wir uns aber entschieden gegen jene verkürzten Kapitalismuskritiken stellen müssen, die rechte und im Kern antisemitische Verschwörungsnarrative aufgreifen und irgendwelche – angeblich in Hinterzimmern agierende – Sündenböcke ausdeuten.

Der Kapitalismus ist kein System einzelner Megaschurken, er ist das weltweit dominierende und ziemlich komplexe Wirtschaftssystem, das alle ökonomischen Bereiche durchdringt. Entsprechend sorgfältig sollte dieses System analysiert und an seiner Abschaffung gearbeitet werden.

Für unsere konkreten lokalen Kämpfe bedeutet das:

  • Unbedingte Solidarität mit allen Geflüchteten. Gegen die alltägliche rassistische Hetze, die derzeit auch bis weit ins bürgerliche Parteienspektrum reicht, und gegen Abschiebungen. Wir haben Platz!
  • Gegen die rechtsextremen Aufmärsche auf Aschaffenburgs Straßen:

Hier marschieren auch die, die den Klimawandel leugnen und eine Atmosphäre schaffen, in der die Gewalt gegen Klima-Aktivist*innen

und gegen Geflüchtete immer weiter eskaliert.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Der Kuschelkurs, den die Aschaffenburger Verwaltung gegenüber den rechtsextremen Aufmärschen fährt, muss endlich ein Ende haben!

  • Schluss mit der Kriminalisierung der Klimabewegung: Kriminell ist nur die offensichtliche Untätigkeit der Stadt im Bezug auf die Klimakrise.

Lasst uns keine Ruhe geben, bis die Allgemeinverfügung der Stadt, die nicht nur die „Letzte Generation“, sondern die ganze Klimabewegung trifft, komplett vom Tisch ist. Lasst uns gemeinsam gegen die Repression wegen Klimaprotesten vorgehen.

  • Und last not least: Sorgen wir dafür, dass in Aschaffenburg endlich die erforderlichen Maßnahmen, die als lokaler Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel notwendig wären, getroffen werden, als da zum Beispiel sind:

*der Ausbau erneuerbarer Energien, wie z.B. der Wind- und Solarenergie

*der massive Ausbau des ÖPNV, der kostenlos werden muss

*für eine weitestgehend autofreie Stadt

*Der Schutz der Wälder vor monetären Einzelinteressen. Für eine Vergesellschaftung des kompletten Waldes und weg von einer Politik, die den Wald überwiegend nur als Nutzwald sieht

* Die Installierung strenger Müllvermeidungs-, Energiespar- und Wasserschutzkonzepte

* und lasst uns dem Wiesbadener Beispiel folgen: Dort ist der Schlachthof kein Ort des Tierleids und des Tiere-Tötens mehr, kein Ort an dem die massenhafte Produktion nicht-pflanzlicher Ernährung das Klima enorm mit-belastet, nein dort ist der Schlachthof ein wunderbares alternatives Kulturzentrum.

Hier und überall lautet daher die Parole: Macht Schlachthöfe zu Musik-Palästen!

Vielen Dank

Zum Schluß noch zwei Veranstaltungshinweise:

Heute Abend findet im Martinushaus ja die Veranstaltung mit Katja Diehl zum Thema Verkehrswende statt.

Wer die Zeit nach der Demo heute bis dahin in angenehmer Gesellschaft verbringen möchte, den laden wir herzlich in den Stern ein, wo u.a. Foodsharing-Leckereien auf Euch warten.

Zum anderen: Am Sonntag demonstriert in Aschaffenburg eine querdenken-nahe Gruppe mit einer antifeministischen, queerfeindlichen und rassistischen Agenda.

Es gibt dagegen antifaschistische Veranstaltungen: Und zwar zum einen ab 13.00 eine Demo, die am Linde-Parkplatz startet und dann auf den Theaterplatz mündet, wo ab 14.00 eine Seebrücke-Kundgebung stattfindet.

2. Redebeitrag Fridays For Future

Söder

In 23 Tagen wird in Bayern eine neue Landesregierung gewählt werden. Die gewinnenden Parteien werden danach bis 2028 die Regierung bilden. Laut dem letzten Sachstandsbericht des IPCC wird sich die globale Durchschnittstemperatur mit hoher Wahrscheinlichkeit allerdings bereits 2030 um 1,5 Grad erwärmt haben. Die folgende bayrische Regierung ist also die letzte, die einen Einfluss auf die Einhaltung dieser Grenze hat. 66 Jahre CSU-Ministerpräsidenten sollten gezeigt haben, dass diese Partei definitiv nicht diejenige ist, der man die Verantwortung für diese Aufgabe überlassen sollte.

Ganze 6 Windräder wurden in Bayern dieses Jahr schon gebaut. Bis Söders wahlloses Ausbauziel von 1000 Windrädern erreicht ist fehlen also in den nächsten Jahren nur noch 994. Der Grund für dieses miserable Tempo sind von der CSU durchgesetzte Gesetzte wie die 10-H-Regel, die die Genehmigung für neue Windräder hier fast unmöglich gemacht hat. Dennoch sieht Söder Bayern als „Vorreiter beim Kilmaschutz“. Ungünstig nur, dass Bayern beim Ausbau der Windkraft auf Platz neun der großflächigen Bundesländer liegt. Und da die CSU sich zusätzlich noch bis zuletzt auf die Kernenergie verlassen hat, anstatt schon mal mit dem Ausbau Regenerativer Energien anzufangen, wurde Bayern zunehmend mehr von Stromimporten aus anderen Bundesländern abhängig.

Aber anstatt diese Versäumnisse jetzt so schnell wie möglich aufzuholen, sucht Söder lieber nach Lösungen in anderen Gebieten Deutschlands, durch die sich im schönen Bayern nichts ändern muss. Fracking in Niedersachsen oder eine Laufzeitverlängerung für bayrische Atomkraftwerke sind nur zwei seiner absurden Vorschläge. Wobei er seine Haltung zur Nuklearenergie sowieso je nach aktueller Stimmung anpasst. Währenddessen plädiert er für den bundesweiten Kohleausstieg 2030, was an sich zwar begrüßenswert ist, sich als Ministerpräsident von einem Bundesland ohne einen einzigen Kohletagebau aber auch leicht sagen lässt.

Dass die CSU scheinbar immer noch nicht verstanden hat, dass wir uns in einer existenziellen Krise befinden, erkennt man schon an ihrem Hauptargument gegen Windräder – dass sie das Landschaftsbild verschandeln würden. Sie legitimiert somit weiterhin, dass man im Diskurs über Klimapolitik keine ernsthaften Argumente haben muss. Und Söder ist durchaus bewusst, dass er keine echten Argumente, Standpunkte oder realistische Vorschläge braucht, denn das Übernehmen der jeweils aktuellen Mehrheitsmeinung funktioniert für ihn definitiv besser.

Für seine politische Agenda nutzt Söder gezielt die Ängste der Bevölkerung aus. Er verbreitet Desinformationen wie die Behauptung, die Grünen würden Fleischverbote planen oder die Betreibung einer Wärmepumpe würde bis zu 300.000€ kosten. Seine Wählerbasis scheint sich aber auch nicht an dieser Strategie zu stören, da das Narrativ vom unbezahlbaren Klimaschutz der Reichen sowieso seit Jahren von konservativen Politikern aufrechterhalten wird.

Anstatt sich mit den Forderungen der Klimabewegung auseinanderzusetzen, geht die bayrische Regierung überdurchschnittlich autoritär mit zivilem Ungehorsam um. Bis zu zwei Monate dürfen Aktivisten hier vorsorglich in Gewahrsam genommen werden, länger als in allen anderen Bundesländern. Und selbst das ist der CSU eigentlich zu wenig, die sich für Präventivgewahrsam von 3 Monaten und beliebig viele Verlängerungen aussprach. Die Folge: Bis vor wenigen Tagen saßen 27 Mitglieder der LG alleine in diesem Bundesland in Präventivhaft.

Verhinderung des Ausbaus der Windkraft, Kriminalisierung von friedlichem zivilem Ungehorsam, Verbreitung von Desinformation und gezielte Nutzung der Ängste der Bevölkerung, all das befürwortet man mit einer weiteren Stimme für die CSU. Und wir haben keine Zeit mehr, bis diese Partei ihren Kurs langsam an eine realistischere, zukunftsorientierte Politik anpasst, denn das CO2 Budget für 1,5°C wird schon in wenigen Jahren aufgebraucht sein.

Jeder sollte am 8.10 wählen gehen und dabei zukünftige Generation in seine persönliche Wahl mit einbeziehen. Wir entscheiden, wie diese Welt in Zukunft aussieht! Ich möchte kein Deutschland das unter Hunger, Flut und Dürrekatastrophen leidet nur weil unsere Politiker*innen für schnellen Profit handeln und die Meinung der breiten Masse übernehmen, anstatt eine wissenschaftlich fundierte Meinung konstant zu vertreten!

Redebeitrag Greenpeace

Hallo, mein Name ist Florian und ich gehöre zu Greenpeace, Ortsgruppe Aschaffenburg.

Wir wurden von den Organisator*innen gefragt ob wir einen kleinen Redebeitrag halten wollen würden, gerne leisten wir unseren kleinen Beitrag.

Greenpeace als Organisation, gegründet 1971 steht nach wie vor immer noch für; gewaltfreie Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur, für alle Lebewesen. Dafür stehen wohl auch die meisten die sich heute hier versammelt haben.

Seit über 50 Jahren versuchen wir mit Öffentlichkeitsarbeit,mit verschiedensRedebeitrag Greenpeten Aktionen Druck auf Politik, unsere demokratisch gewählten Vertreter*innen auszuüben. Aber auch einen Gesellschaftlichen Druck aufzubauen, ein Narrativ zu etablieren welches sich schlicht und ergreifend darin widerspiegelt den Planeten schützen zu wollen den WIR zu Hause nennen.

Greenpeace ist schon alt aber etabliert. Manche würden sogar von einem Zahnlosen Tiger sprechen. Es braucht aber die Aufklärungsarbeit und den Aktionismus gleichzeitig, um nach Außen zu tragen was wichtig und richtig ist. Egal auf welche Art und Weise.

Als Greenpeace damals mit Ihren Aktionen angefangen haben , waren Sie in der Breiten Öffentlichkeit wahrscheinlich genauso „beliebt“ wie unsere Freunde der Letzten Generation und davor Fridays for Future.

2. Rede Fridays For Future

Es gibt immer mehr Klima Organisationen die auf unterschiedlichste Weise versuchen eine kritische Maße zu mobilisieren deren Ziel es ist, unsere Regierung daran zu erinnern was Ihr versprechen an uns war. Nämlich ein 1,5 Grad Versprechen.

Egal ob FFF, GP; LG oder andere Mitstreiter*innen, alle haben sie doch das im Kern das eine und richtige Ziel.

Die Ausbeutung an unserer Mutter Erde zu stoppen, und zwar jetzt sofort!

WIR von GP, solidarisieren uns mit allen die;

den Gewaltfreien zivilen Ungehorsam in einem Rechtsstaat ausüben,

sich für eine humanere Gesellschaft stark machen

und Liebe und Verständnis in die Welt tragen anstatt Hass uns Gier.

Abschließend möchte ich noch Danke an Alle sagen die etwas tun!

Und die sagen;

“ Ich akzeptiere nicht länger die Dinge, die ich nicht ändern kann. Nein, ich verändere die Dinge die ich nicht mehr akzeptieren kann.“

Danke für Eure Zeit!

Euch noch einen schönen Spätsommer.

Es braucht nicht viel, es braucht viele.

Peace out!