NO FOODURE

„No Foodure – Wie alle gut satt werden“

– eine Veranstaltungsreihe des Klimabündnis Aschaffenburg zum Thema Ernährung

Von März bis Juni 2023 bietet das Klimabündnis Aschaffenburg eine Veranstaltungsreihe zu dem Thema Ernährung an. In insgesamt fünf Einzelveranstaltungen werden hierbei verschiedene Aspekte von Gast-Referent*innen beleuchtet und so ein möglichst umfassendes Bild davon gezeichnet, welche vielfältigen und gravierenden Probleme die derzeitige Ernährungssituation verursacht und welche Lösungen es hierfür geben kann.

Warum ein solcher Fokus auf ein einzelnes Thema?

Jeder Mensch benötigt wie alle Lebewesen Nahrung, um überhaupt überleben zu können. Das Thema Ernährung geht uns daher buchstäblich alle an – und berührt uns dabei ganz vielfältig in unserem Dasein, etwa gesundheitlich, kulturell, sozial und emotional.

Was wir essen, hat aber auch ganz erheblichen Einfluss auf die Verhältnisse hier und weltweit:

So verursachen Landwirtschaft und Ernährungssystem einen wesentlichen Teil der weltweiten Treibhausgase und tragen damit in großem Umfang zur Klimakrise bei. Das bedeutet auf der anderen Seite zugleich aber auch, dass dieser Bereich sehr große Einflussmöglichkeiten und Potenziale für Lösungen bietet und damit eine wesentliche Stellschraube bei der dringenden Aufgabe ist, den Klimawandel noch so weit als möglich einzudämmen.

Ein Wandel des bestehenden Ernährungssystems zu einem besseren kann dabei aber nur gelingen, wenn alle Aspekte zugleich in den Blick genommen werden und ein vollständiges Bild der globalen Ernährungssituation gezeichnet wird.

Hierzu gehört etwa, dass rund ein Drittel der weltweit angebauten Nahrungsmittel als Tierfutter dienen, während jeder neunte Mensch auf der Erde Hunger leidet – die Mehrheit davon sind Frauen. Dem enormen Flächenbedarf für die Futtermittelproduktion fällt immer mehr Regenwald und damit einerseits ein natürlicher Lebensraum für viele Arten und andererseits ein wichtiger Treibhausgasspeicher zum Opfer. Die für den menschlichen Verzehr bestimmten Lebensmittel sind zudem höchst ungleich verteilt: Während im globalen Süden vielfach eine ausreichende, gesunde und damit menschenwürdige Ernährung nicht gesichert ist, enden Lebensmittel im globalen Norden in großem Umfang als Abfall. Der weltweit immer weiter steigende Hunger auf tierische Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier) verursacht zudem enormes Leid – allem voran natürlich für die vielen „Nutz“-Tiere, aber auch für Menschen, nämlich z.B. die Arbeiter*innen in den Schlachthöfen.

Die Veranstaltungsreihe mit den nachfolgenden Einzelveranstaltungen dient der umfassenden Information über die Probleme des derzeitigen Ernährungssystems. Zugleich werden aber auch Konzepte vorgestellt, wie eine nachhaltige und gerechte Ernährung ohne die Ausbeutung von Tier und Mensch tatsächlich funktionieren kann – und so alle Menschen tatsächlich gut satt werden könnten.

11. März 2023, ab 19.30 Uhr

Matthias Martin Becker: Folgen der kapitalistischen Nahrungsmittelproduktion

Veranstaltungsort: Stern e.V.

Der Referent ist freier Journalist (u.a. für „Konkret“ und „Neues Deutschland“) und Sachbuchautor. 2021 erschien sein Buch „Klima, Chaos, Kapital – Was über den Kapitalismus wissen sollte, wer den Planeten retten will“. Er beginnt die Veranstaltungsreihe mit einem Überblick darüber, wie Nahrungsmittelanbau global funktioniert und welche Auswirkungen dies auf Menschen, Tiere, Umwelt und Klima hat.

01. April 2023, ab 19.30 Uhr

Anna-Lena Klapp: Wege zu einer nachhaltigen Ernährung aus feministischer Sicht

Veranstaltungsort: Stadthalle Aschaffenburg

Die Referentin ist Ernährungswissenschaftlerin, Doktorandin der Agrarwissenschaften und Autorin des Buchs „Food Revolte – Ein vegan-feministisches Manifest“. Hierin erklärt sie einerseits die Dringlichkeit, das Thema nachhaltige, pflanzenbasierte Ernährung auf die gesellschaftliche und politische Agenda zu setzen und andererseits, warum wir dabei feministische Forderungen und Kämpfe berücksichtigen müssen.

11. Mai 2023, ab 19.30 Uhr

Friederike Schmitz: Anders satt – Wie der Ausstieg aus der Tierindustrie gelingt

Veranstaltungsort: Stern e.V.

Die Referentin ist Sachbuch-Autorin und langjährige Aktivistin für Tierrechte und Klimagerechtigkeit. In ihrem aktuellen Buch „Anders satt“ fordert sie den Ausstieg aus der Tierindustrie und eine umfassende Wende hin zu pflanzlichen Ernährungsweisen. Außerdem erklärt sie, wie sich eine solche Transformation politisch umsetzen ließe – und was wir alle dabei gewinnen können.

15. Juni 2023, ab 19.30 Uhr

Roman Herre: Wie wir alle gut satt werden könnten

Veranstaltungsort: Stern e.V.

Der Referent ist Agrarreferent der Menschenrechtsorganisation „FIAN Deutschland e.V.“, die sich für eine Welt engagiert, die frei von Hunger ist und in der jede Person Zugang zu den Ressourcen hat, die ihr ein Leben in Würde ermöglichen.

In der Abschlussveranstaltung der Vortragsreihe geht Roman Herre der Frage nach, wie wir global nachhaltiges und für alle gerechtes Wirtschaften – insbesondere bei der Produktion und beim Konsum von Lebensmitteln – erreichen können.

Eine weitere Vortragsveranstaltung mit Foodsharing Aschaffenburg zum Thema Lebensmittelverschwendung ist noch in Planung – der Termin und weitere Informationen zu dieser Veranstaltung werden auf unserer Website und in unseren sozialen Netzwerken noch bekannt gegeben.

Alle Einzelveranstaltungen können auch unabhängig voneinander besucht werden.

Der Eintritt ist jeweils frei.