Wald statt Asphalt – Ausbau B469 verhindern

Die B469 soll weiter ausgebaut werden. Dafür sind für eine Teilstrecke von 5,6 km 103 Millionen Euro eingeplant. Dabei ist dieser Ausbau nicht mal im Bundesverkehrswegeplan eingebucht. Es erfolgt also keine Gesamtbetrachtung, sondern wird als isolierte Einzelmaßnahme gesehen! Begründung: Es geht um Verkehrssicherheit und nicht um einen Ausbau, weil der auszubauende Bereich ein Unfallschwerpunkt sei, obwohl die Unfallstatistik extrem wenige Unfälle auf der Strecke ausweist. Sicherlich die B469 ist 4-spurig ohne Standspur. Aber müssen deswegen 14 Hektar Wald gefällt und 103 Millionen Euro investiert werden? Wir meinen nein! Es gibt Alternativen wie z. B. Geschwindigkeitsbegrenzungen, die auch der Umwelt guttuen oder Notfallbuchten, um die Sicherheit zu erhöhen. Und auch die 103 Millionen Euro wären z. B. in einen 2-spurigen Ausbau der Maintalbahn und deren Elektrifizierung im Sinne der Umwelt besser investiert. Aber die Verantwortlichen in unseren staatlichen Bauämtern scheinen fest einbetoniert in der Verkehrspolitik der 1980‘er Jahre. Hier scheint noch niemand mitbekommen zu haben, dass wir in einer Klimakrise stecken und ein „weiter so“ unseren Planeten zerstört. Betroffen von dem Eingriff sind 10,37 Hektar Bannwald, das Landschaftsschutzgebiet Hübnerwald, das Wasserschutzgebiet von Aschaffenburg und ein gesetzlich geschütztes Biotop: Das Sumpfgebüsch im Bereich Gersprenzaue usw. Wir fordern deshalb:

  1. Eine Verkehrswende und Klimawende auch auf Bundesstraßen
  2. Verstärkter Ausbau des ÖPNV zur Steigerung der Attraktivität (Ausbau der Maintalbahn, Reaktivierung der Bachgaubahn)
  3. Verstärkter Ausbau der Radwege bzgl. Qualität, Quantität, Sicherheit und Klimaverträglichkeit
  4. Faire und echte Bürger*innenbeteiligung bzgl. der Prüfung von Alternativen zum Ausbau der B469
  5. Bestenfalls nötige Instandhaltung mit einem Straßenquerschnitt von max. 21 m statt 31 m Ausbau
  6. Anbindung von Aschaffenburg an den RMV für die Pendler*innen ins Rhein-Main-Gebiet (Pendler*innen auf die Schiene)
  7. Park + Ride Plätze in der Peripherie der Stadt
  8. Einführung von Mitfahrbänken
  9. Mobilitäts- und Klima-/Naturschutzkonzept für die Region